Marchtaler Plan für Tagesheim- und Ganztagesbereiche
Der Marchtaler Plan für Ganztagsbereiche versteht sich als Erziehungs-und Bildungsplan für die Ganztagspädagogik der Katholischen Freien Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Er ergänzt die Marchtaler Pläne für die jeweiligen Schularten um die Erziehungs- und Bildungskonzepte im Ganztagsbereich sowie die informelle Bildung außerhalb des schulischen Pflichtunterrichts. Alle Pläne basieren auf dem zugrunde liegenden christlichen Menschenbild und dem Auftrag katholischer Schulen.
Bildungsinhalte
- Religiöse Bildung und Erziehung
- Soziale Bildung und Erziehung
- Handwerklich-technische Bildung und Erziehung
- Musisch-kreative Bildung und Erziehung
- Bewegte Bildung und Erziehung
- Medienbildung und -erziehung
Strukturen in der Ganztagspädagogik
Zeitliche Strukturen
Ganztagspädagogik an Katholischen Freien Schulen zielt auf einen bewussten und reflektierten Umgang mit Zeit. Zeit ist Leben. Auch die Zeit, die Heranwachsende in der Schule verbringen und gestalten lernen, ist deren Lebenszeit. Sie bietet Raum für die eigenständige Aneignung der Welt, fürintensive Beziehungsarbeit und Sozialkontakte sowie für den Kontakt mit sich selbst.Die Ganztagspädagogik erhebt über die Betreuung hinaus den Bildungsanspruch, bei den Kindern und Jugendlichen durch Gründlichkeit, Tiefgang und Geduld im Lern- und Erfahrungsprozess innovatives und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln voran zu bringen.
Räumliche Strukturen
Eine Voraussetzung für gelingende Ganztagspädagogik stelltdie Integration von ganztagsspezifischen Räumen in das Gesamtraumkonzept der Schule dar. Ganztagsschule zielt darauf ab, Lern- und Lebensraum für junge Menschen und ihre pädagogischen Begleiter in Unterricht und Freizeit zu sein.
Mittagessen
Als ein unverzichtbarer Bestandteil des Tages stellt der gemeinsame Mittagstisch mehr als eine Gelegenheit dar, den Magen zu füllen. Auch die Beziehungen zu Klassenkameraden festigen sich durch die gemeinsame Mahlzeit und den dabei stattfindenden Dialog. Neben dieser sozialen Komponente spielt auch das Speisenangebot eine wichtige Rolle. Ein schmackhaftes und nährstoffhaltiges Angebot ist Grundvoraussetzung dafür, dass das Kind gestärkt in den Nachmittag gehen und sich wohlfühlen kann.
Mittagsfreizeit
Die Mittagsfreizeit sollte das Mittagessen beinhalten und mindestens 90 Minuten umfassen bis zum Beginn des Arbeitsnachmittags des Schülers. Die Schule mit all ihren zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten wird zum Lebensraum, zum Erfahrungs- und Gestaltungsraum für alle Beteiligten in der Mittagsfreizeit.
Lernzeit
Aus lernpsychologischer Sicht findet nachhaltiges Lernen durch eigenständiges Erarbeiten, vertiefendes Wiederholen und Anwenden statt. Besonders das vertiefende Wiederholen und das Anwenden sind Anforderungen an Hausaufgaben. Das Kind kann hier in seiner vertrauten und vorbereiteten Umgebung, seinen individuellen Fähigkeiten entsprechend, Aufgaben erledigen. Die begleitenden Fachkräfte nehmenhierbei die Rolle der ´Helfer' ein.