Dem Frieden auf der Spur

„Den Weg des Friedens kennen sie nicht, auf ihren Spuren gibt es kein Recht. Sie gehen krumme Pfade; keiner, der ihnen folgt, lernt den Frieden kennen.“ Diesen Vers aus dem Buch des Propheten Jesaja stellte Schulleiter Stefan Willbold der Feier voran.  Wir müssen nicht lange suchen, um Kriegsspuren wahrzunehmen. Sie kommen Tag für Tag in unsere Wohnzimmer, wenn wir Bilder der Zerstörung aus den Kriegsgebieten im Nahen und Mittleren Osten sehen, Bilder von militärischen Angriffen und von Terrorattacken. Und wir erkennen darin mehr als nur Spuren des Krieges. Wir haben Einblicke in Regionen, die Todeszonen geworden sind und in denen Menschen nicht mehr leben können. Wir müssen nicht lange suchen, um Spuren des Unrechts zu entdecken. Wir finden sie in den Flüchtlingslagern und Aufnahmeeinrichtungen bei den Menschen, deren Leben in den Heimatländern nichts mehr galt und die schutzlos der Gewalt ausgesetzt wurden. Es gibt Jahrgänge von Kindern, denen eine geregelte Schulbildung vorenthalten wird, weil der Krieg den Alltag bestimmt. Wir müssen nicht lange suchen, um krumme Pfade zu erkennen. Die Ausfuhr von Rüstungsgütern trägt zur Eskalation bei. Wir müssen nicht lange suchen, um friedlose Wege aufzuspüren, Wege, auf denen man den Frieden nicht kennen lernt. 60 Millionen Menschen sind weltweit vertrieben oder befinden sich auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Viele von ihnen haben oder werden erfahren, dass die europäischen Außengrenzen Bollwerke sind, an denen ihre Träume von einem Leben in Freiheit und Würde begraben werden. Vor Augen haben wir die trostlosen Bilder aus Syrien: ein zerbombtes Land, aus dem Millionen Menschen geflohen sind, in dem Binnenflüchtlinge kaum überleben. In der gut gefüllten Laurentiuskirche erlebten die Besucher eine stimmungsvolle und niveauvolle Feier, in der sich die Kinder und Jugendlichen in großer Vielfalt und über alle Altersgruppen hinweg dem Thema angenommen hatten. Die Theater-AG hatte mit dem gleichnamigen Stück eine zugleich humorvolle und eindrückliche Form gewählt. Umrahmt vom Schülerchor, der am Ende der Feier gemeinsam mit Lehrkräften und Mitarbeiterinnen aus dem Ganztagsbereich ergänzt wurde, glänzten die Schulband mit den Stück „Welt retten“ und die Spirits-AG mit einer tänzerischen Ausgestaltung des Stücks „Astronaut“ von Andreas Bourani. Im Zentrum stand die Hinführung auf das Kommen des Gottessohnes und damit auf das Evangelium nach Lukas. Unterstützt von Lichteffekten gestalteten hier Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c motettenhaft die Perikope. Eifrig hatte sich auch die Klasse 5a mit einem Schattenspiel in die Feier eingebracht und zeigte so deutlich, dass sie in ihrer neuen Schule angekommen sind. Sehr anrührend boten auch Schülerinnen im Flötenquartett das „Gloria in excelsis deo“ dar. Beim anschließenden Beisammensein im Begegnungshaus, das durch den Förderverein der Schule ausgerichtet wurde, wurde den Akteuren viel Lob und Zuspruch zuteil.

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