Der heilige Franz von Assisi

Franz von Assisi wurde 1181 im italienischen Assisi geboren. Als Sohn einer Kaufmannsfamilie wuchs Giovanni Francesco Bernadore, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, in wohlhabenden Verhältnissen auf. Nach der Ausbildung zum Offizier nahm er am Städtekrieg zwischen Assisi und Perugia im Jahr 1201 teil und wurde dabei gefangen genommen. In der Zeit der Gefangenschaft wurde er so schwer krank, dass er zum christlichen Glauben fand.

Im Jahr 1205 betete Franz vor der Kreuzikone in San Damiano und wurde dort der Legende nach von Jesus angesprochen:

„Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“

Nach dieser Vision bettelte er um Baumaterialien und stellte die kleine Kirche aus eigener Kraft wieder her. Für diese Arbeit und wohltätige Zwecke verwendete Franz Geld und Waren aus dem Geschäft seiner Eltern. Deshalb kam es zum Streit mit seinem Vater, der sogar einen Prozess gegen seinen Sohn führte. Im Jahr 1206 fand diese Gerichtsverhandlung öffentlich auf dem Domplatz statt. Hier entledigte sich Franz seiner Kleider und verzichtete mit dieser Handlung auf sein Erbe. Er kehrte seinem bisherigen Leben den Rücken und führte sein Leben zurückgezogen in der Nachfolge Jesu Christi. Dieser Sinneswandel führte zum Zerwürfnis mit seinem Vater.

Er gründete einen Orden, dessen Oberhaupt er wurde und fand viele Anhänger, die nach einem anderen Leben suchten. Die adelsstämmige Nonne Klara schloss sich 1212 dem Orden an und gründete die Schwesterngemeinschaft der Klassinnen. Dies war der zweite Orden der Franziskaner.

Nach Reisen durch Frankreich, Spanien, Ägypten und ins Heilige Land kehrte er 1220 nach Assisi zurück. Zwischen seinen Ordensbrüdern war es zum Zerwürfnis gekommen und Franz trat von der Ordensleitung zurück. Er kümmerte sich um die Gründung des dritten franziskanischen Ordens. Papst Honorius III. genehmigte 1223 die endgültigen Regeln des Franziskanerordens.

Franz von Assisi erlangte bereits zu Lebzeiten Berühmtheit, weil er ein Leben in Armut führte und lebte, was er predigte. 1225 entstand sein „Sonnengesang“.  Er zeigt eindrücklich die tiefe Verwurzelung im Glauben und die Verbundenheit mit der Schöpfung.

Er starb am Vorabend des 4. Oktober 1226 in Assisi. Dieser zählte nach damaliger Zeitrechnung nicht mehr zum 3. Oktober, deshalb feiert die katholische Kirche sein Gedenken am 04. Oktober. Die evangelische Kirche gedenkt ihm hingegen am 03. Oktober.

Zwei Jahre nach seinem Tod wurde Franz heilig gesprochen. Papst Johannes Paul II. erklärte ihn im Jahr 1980 zum Patron des Umweltschutzes. Franziskus verwendete häufig das Tau-Kreuz als Segenszeichen. Er zeichnete es beispielsweise an Gebäude und unterzeichnete damit seine Briefe. Das Tau wird darum auch als Symbol der franziskanischen Ordensfamilie verwendet.

 

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