Unser Auftrag

Der Grundauftrag Katholischer Schulen ist es, Erziehung und Bildung junger Menschen auf der Grundlage des katholischen Glaubens zu ermöglichen. An unseren Schulen gilt daher jeder Mensch als das, was er ist: Ein Geschöpf Gottes mit eigener Würde und individuellen Anlagen. Als Rahmenplan für die Katholischen Freien Schulen gilt der Marchtaler Plan, ein alternatives Schulkonzept, das der christlichen Auffassung vom Mensch-Sein Rechnung trägt. Morgenkreis, Freie Stillarbeit, Vernetzter Unterricht und Fachunterricht sind Strukturelemente des Marchtaler Plans. Persönliches und gemeinschaftliches Gebet, Meditation und Feier des Gottesdienstes sind Ausdrucksformen religiösen Lebens. Das Kirchenjahr findet seinen Ausdruck in der Gestaltung der Gottesdienste und des Schulgebäudes. Die Ganztagspädagogik ergänzt und vervollständigt den unterrichtlichen Bereich des Lebensraums Schule.

Bildungs- und Erziehungsarbeit nach dem „Marchtaler Plan“

Katholische Schule als integraler Teil der Kirche hat einen dynamischen Auftrag. „Die Zeichen der Zeit erkennend“ (II. Vatikanisches Konzil) hat sie im Sinne der Bischöflichen Grundordnung die Wirklichkeit im Lichte des Evangeliums zu deuten. Sie hat damit im Handlungsfeld Schule einen missionarischen Auftrag, den Bischof Dr. Fürst am 29. Januar 2003 bei der Vorstellung der Beratungsvorlage zu den künftigen pastoralen Prioritäten so formuliert: Die 69 Katholischen Schulen in der Diözese sind aufgerufen, sich „weiter zu Orten der Glaubensvermittlung zu entwickeln“. Gefragt ist also Bewegung. Dynamik, Aufbruch, Entwicklung von Organisationen und Institutionen ereignet sich dort – und nur dort – wo sich Menschen entwickeln.
Nationale und internationale Untersuchungen zur Unterrichtsgestaltung und zur Schülerleistung haben wichtige Fragen aufgeworfen und genaues Hinschauen im Sinne selbstkritischer Reflexion angemahnt. Dabei soll das Gute und Gelungene benannt und gewürdigt werden, gleichzeitig sind Defizite und Desiderate realistisch zu identifizieren und Möglichkeiten einer Verbesserung auszuloten.
Entscheidend für die Akzeptanz Katholischer Freier Schulen einerseits und für ihre Leistungsfähigkeit andererseits sind die unterrichtliche Tätigkeit und das erzieherische Wirken ihrer Mitarbeiter/innen sowie die Qualität der Personalführung. Sie tragen entscheidend dazu bei, wie klar das Profil, wie eindeutig das Angebot für Eltern und Schüler zu erkennen ist.


Die Strukturelemente des Marchtaler Plans 

Die unterrichtliche Realisierung der Erziehungs - und Bildungskonzeption des Marchtaler Plans geschieht mittels seiner vier Strukturelemente:


· Fachunterricht 

· Freie Stillarbeit/Freie Studien

· Vernetzter Unterricht

· Morgenkreis


Fachunterricht:

Die Fächer Mathematik, Sport und Fremdsprachen sowie andere nicht vernetzte oder nur teilweise vernetzte Fächer werden als Fachunterricht erteilt. Mit zunehmendem Alter der Schüler gewinnen die je eigenen Methoden und Denkstrukturen der Fächer zunehmende Bedeutung. Der Fachunterricht erbringt einen Beitrag zur Ordnung des Ganzen und dient damit auch dem ganzheitlichen Erziehungsauftrag. In der spezifischen Sicht ist er sich aber auch seiner Grenzen bewusst. 


Vernetzter Unterricht:

Der Vernetzte Unterricht überschreitet die herkömmliche Gliederung der Stoffe nach Fächern. Er stellt die Sachen, eben die zu behandelnden Inhalte, so dar, dass die ihnen innewohnenden Aspekte fächerübergreifend zum Tragen kommen und zu einer ganzheitlichen Größe vernetzt werden. Die relevanten fachlichen Gegenstände, ihre sachlichen Wechselbeziehungen, ihre theologische, ethische, soziale und personale Bedeutung und die Situation sowie die Belange der Heranwachsenden sind integrierte Seiten der zu behandelnden Unterrichtseinheiten. 


Freie Stillarbeit:

Dies sind Formen schulischen Arbeitens, die die Individualität des jungen Menschen in die Mitte des pädagogischen Bemühens stellt. Der Lehrer führt den Schüler mittels der vorbereiteten Umgebung an das Bildungsgut heran. Dabei wird dem Heranwachsenden die Wahl des Arbeitsthemas, die Arbeits- und Zeitteinteilung in relativer Freiheit zugetraut. Die freie Wahl der Arbeit fördert den Drang nach Erkenntnis. Das Miteinander in der Arbeitsform übt soziales Verhalten ein. Eigenes Tun dient der Aktivierung des Geistes und der Persönlichkeitsbildung. 

In der Unterstufe geschieht dies durch die bewährte Form der "Freien Stillarbeit", die auf den Erkenntnissen der Pädagogik von Maria Montessori gegründet und die gemäß entwicklungspsychologischer Gegebenheiten fortzuschreiben ist.

In den höheren Klassen wandelt sich die Freie Stillarbeit zu den "Freien Studien". Sie führen den jungen Menschen zu eigenständigen, freien geistigen Arbeiten. Dies geschieht zunehmend durch Erarbeitung ausgewählter komplexer Themen. Damit zielen die "Freien Studien" in besonderer Weise auf die Verwirklichung der besonderen Erziehungs- und Bildungsziele der Realschule


Morgenkreis:

 Er eröffnet die Schulwoche und kennzeichnet den Wochenanfang als eine neu geschenkte Gabe und Aufgabe. Elemente des Morgenkreises sind Anschauung und Besinnung, hören und sehen lernen, vernehmen können und stille werden. Sammlung und Konzentration führen zu sich selbst und zu Gott, schaffen eine für den Unterricht und den Umgang miteinander förderliche Atmosphäre, sie machen das Herz empfänglicher für den Glauben und die Werte und regen an zu Kreativität und Spontaneität. 

Die Inhalte des Morgenkreises umfassen beispielsweise biblische Erzählungen, religiöses Tun, die Feste des Kirchenjahres, ethische Fragen, Übungen zur Stille. Auch persönliches Betroffensein aus aktuellem Anlass kann hier zur Sprache kommen. In den oberen Klassen treten dann auch Reflexionen über Probleme aus dem Bereich der Fachwissenschaften, insbesondere transzendierende Fragestellungen, wodurch eine ganzheitliche Sicht der Wirklichkeit ermöglicht werden soll.

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