Wiedersehen macht Freu(n)de

Alle Beteiligten freuten sich, dass es wieder möglich wurde: Pater Fernando kam für eine Woche nach Deutschland. Grund und Gelegenheit genug, die freundschaftlichen Kontakte, die in der Zwischenzeit gewachsen sind, zu pflegen. Ein Gottesdienst, ein Vortrag und eine Überraschung prägten den Tag des Besuchs.

Pater Fernando Lopez vom Orden der Salvatorianer im spanischen Logroño feierte zunächst gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Jörg Krieg einen Gottesdienst mit den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 5 und 6 in der evangelischen Kirche. Anschließend gab er seine Erfahrungen aus 21 Jahren Missionstätigkeit in Venezuela an die Kinder und Jugendlichen weiter. Die Klasse 5b hatte mit ihrer Klassenlehrerin Sabine Albrecht sehr anschaulich das Thema „Straßenkinder“ im Gottesdienst aufbereitet. Kernstück war ein Rollenspiel, in dem verschiedene Straßenkinder zu Wort kamen und ihre Sorgen und Nöte sowie Eindrücke aus ihrem täglichen Leben wiedergaben. Pater Fernando Lopez ging in seiner Ansprache auf das Evangelium nach Matthäus ein: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Er schilderte eindrucksvoll, dass anderen zu helfen etwas sei, das einen selbst glücklich mache. Bereits kleine Dinge abzugeben würde bereits ausreichen, um das Elend der Straßenkinder zu lindern. Er selbst war 21 Jahre in Venezuela als Missionar tätig und betreut nun vom spanischen Logroño aus Missionen der spanischen Salvatorianer in Lateinamerika. Bereits vor drei Jahren entschieden sich Schülerinnen und Schüler der Franz von Assisi-Schule für ein Projekt für die Straßenkinder in Venezuela. 31,3 Prozent der Bevölkerung leben dort unterhalb der Armutsgrenze. Sie leben in Außenbezirken, den sogenannten barrios ohne Zugang zu Wasser, Elektrizität und medizinischer Versorgung. Vor allem Kinder aus diesen barrios werden oft zu unfreiwilligen Opfern und wachsen ohne jegliche Zukunftsperspektive auf. Gewalt, Kriminalität, Drogenmissbrauch, Prostitution und Arbeitslosigkeit beherrschen den Alltag. Als ein Projekt begannen die Salvatorianer vor 15 Jahren in San Felix (Ciudad Guayana) eine Pfarrschule zu betreiben. Diese ist vor allem für Kinder, deren Eltern kein Interesse an der Bildung ihrer Kinder haben oder die keinen Platz in einer öffentlichen Schule finden. Im Anschluss an den Gottesdienst lauschten die Kinder gespannt den Ausführungen des Salvatorianerpaters. Er verstand es auf sehr sympathische Art mit Erzählungen und Bildmaterial die Situation der Kinder und die Arbeit in der Mission erlebbar zu machen. Die Schülerinnen und Schüler zeigten reges Interesse, in dem sie viele Fragen stellten. Am Ende gab es sogar noch eine Überraschung: Die Klasse 9c spendete unverhofft einen Geldbetrag aus im letztjährigen WVR-Projekt für die Arbeit in Venezuela.

Suche