Internationale Kontakte geknüpft

Anfang Mai machten sich wieder 74 Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe 9 der Franz von Assisi-Schule zusammen mit ihren Begleitpersonen Gabriele Bantle-Henninger, Daniel Eisenbeiß, Tina Jäger  und Irmgard Mony auf den Weg nach Großbritannien. Dieses Mal ging es an die Südostküste der Insel in den kleinen Ort Broadstairs, in der Nähe von Canterbury.

Früh am Sonntagmorgen ging es los. Die lange Busfahrt bis nach Calais  verbrachten die Schüler, schlafend, lesend, Computer spielend oder mit einer guten DVD. Bei der Überfahrt von Calais nach Dover zeigte sich der Kanal von seiner besten Seite: Es herrschte ganz ruhiger Seegang, so dass niemand Angst haben musste, seekrank zu werden. Schnell tauchten dann auch schon die Kreidefelsen von Dover auf und vermittelten einen sehr positiven ersten Eindruck von der Insel. Als  die Reisegruppe dann englischen Boden unter den Füßen hatte, stieg die Spannung merklich, denn schließlich war man jetzt nur noch ca. 45 Minuten vom Reiseziel entfernt. Bis dann in Broadstairs alle Teilnehmer auf die verschiedenen Familien verteilt waren, war es schon später Abend und viele Schüler und Schülerinnen waren nach diesem langen Tag einfach nur froh, bald ein Bett zum Schlafen vorzufinden.  Erst am nächsten Morgen beim Frühstück konnte man sich dann so richtig im Haus umschauen und erste Kontakte mit der Familie knüpfen. Dazu blieb allerdings nicht zu viel Zeit, denn um 9 Uhr begann der Sprachkurs an der Kent School of English. An diesem ersten Morgen galt es zunächst einmal einen Sprachtest zu bearbeiten. Aufgrund dieses Tests wurden die Schüler und Schülerinnen in verschiedene Kleingruppen eingeteilt, in denen sie dann die Woche über von muttersprachlichen Lehrkräften unterrichtet wurden. Die Überraschung war groß, als die Schüler feststellten, dass man in diesen Kursen nicht nur mit deutschen, sondern auch mit italienischen, spanischen, französischen und ungarischen Schüler zusammen traf. So wurde jedem klar, dass man sich nun tatsächlich nur auf Englisch unterhalten konnte. Doch die ersten Bedenken waren schnell überwunden, waren doch alle hier um ihr Englisch zu verbessern, und so wurden bald internationale Kontakte geknüpft.

Der Nachmittag  war ausgefüllt mit einem Broadstairs-Erkundungsquiz, bei dem die Schüler und Schülerinnen den Ort kennen lernen konnten und sehr schnell auch schon herausfanden, welches in den kommenden Tagen ihre Lieblingsplätze werden sollten. Damit aber noch nicht genug: nach dem Abendessen in den Familien fand noch eine internationale Willkommens Disko statt. Das Programm der folgenden Tage verlief immer ähnlich: vormittags Unterricht, an den Nachmittagen und Abenden Freizeitprogramm. So wurde an einem Nachmittag die nahegelegene Stadt Canterbury besucht. Nach einer kurzen Führung durch diese mittelalterlich geprägte Stadt wurde dieser Ausflug natürlich in erster Linie zum Einkaufen genutzt. An einem anderen Nachmittag stand ein Spaziergang entlang der Klippen in den nahe gelegenen Ort Ramsgate auf dem Programm. Die Abende waren ebenfalls mit Programm gefüllt: mit einem Kino Besuch, bei dem die Schülerinnen und Schüler merkten, wie schwierig es doch ist, einem Film ohne Synchronisierung oder ohne Untertitel zu folgen. Doch es gab auch recht lustige Veranstaltungen, wie das Karaokesingen oder auch das „Barn Dancing“, (= traditionelle Volkstänze), bei denen so mancher wirklich gut ins Schwitzen kam, dabei aber trotzdem viel Spaß hatte.

Das „Highlight“ der Woche war natürlich der Ausflug nach London. An diesem Tag fand kein Unterricht statt, sondern am frühen Morgen ging es mit dem Bus schon in Richtung der Hauptstadt des Königreichs. Der Bus brachte die Gruppe aber nur bis Greenwich.  Am Observatorium konnten alle zunächst einen wunderbaren Ausblick auf die Docklands, das neue Finanzzentrum der Stadt, genießen, bevor es dann mit dem Boot auf der Themse in das Zentrum der Stadt ging. Bei herrlichstem Wetter ging es vorbei an den Docklands, an Canary Wharft, dem Tower of London,  unter der Tower Bridge und anderen bedeutenden Brücken durch bis hin zu den Houses of Parliament . Entlang der Strecke konnten viele Sehenswürdigkeiten der Metropole gesehen und natürlich fotografiert werden. Diese Tour zeigte auch auf recht eindrucksvolle Weise, welche gigantischen Gebäude in den letzten Jahren in London entstanden sind und immer noch entstehen, alle unter dem Motto: „höher, auffallender und beeindruckender“. Von Westminster Pier ging es dann zu Fuß durch das Regierungsviertel und natürlich zum Buckingham Palace, und weiter über den  Trafalgar Square zu Convent Garden. Ab dort war endlich Freizeit angesagt, die die meisten natürlich nützten für „shop till you drop“, denn schließlich wollte man ja möglichst viele Souvenirs aus der Hauptstadt mit nach Hause bringen.

So ging eine ereignisreiche Woche viel zu schnell vorbei. Am letzten Schultag bekam jeder Schüler und jede Schülerin noch ein „certificate“,  eine Bescheinigung darüber, dass sie am Sprachkurs der Kent School of English teilgenommen haben. Diese Bescheinigung dürfte bei manch einer Bewerbung  am Ende des Schuljahres vielleicht eine Rolle spielen.

Am frühen Samstagmorgen wurde der Bus gepackt und die Rückreise nach Deutschland angetreten. Wieder lagen mindestens 15 Stunden Reisezeit vor der Gruppe, und alle waren froh und erleichtert als man am späten Abend müde, aber voller guter und interessanter Erfahrungen in Waldstetten eintraf.

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