Eltern machen digitale Lernerfahrungen

Infomesse an der Franz von Assisi-Schule gibt Einblicke in digitale Lernwelten

Insgesamt 11 Workshops wurden von Lehrkräften aus unterschiedlichen Fachbereichen angeboten. Grundlegende Möglichkeiten des Einsatzes des Tablets im Unterrichtsalltag wurden ebenso gezeigt wie der Nutzen digitaler Schulbücher. Die Organisation von Ordnern auf dem iPad und das Schreiben, Scannen und Ausfüllen von Arbeitsblättern sind ebenfalls wichtige Anwendungen in unterschiedlichen unterrichtlichen Settings. Auch Applikationen, die für die Gestaltung des Unterrichts, der Veranschaulichung bis hin zum eigenständigen Wiederholen von Themen mit Videos und interaktiven Übungen ganz neue Möglichkeiten bieten, wurden den interessierten Eltern vorgestellt. Generell bestand auch immer die Möglichkeit, diese selbst auszuprobieren und so einen Eindruck davon zu bekommen, wie das Tablet als Werkzeug genutzt werden kann. Schulleiter Stefan Willbold stand am Infopoint für alle Fragen rund um Gerätekonfiguration, Kosten, Versicherung, Administration und Aufbewahrung sowie Datenschutz zur Verfügung.

Die baden-württembergische Landesregierung hat im Entwurf für den nächsten Doppelhaushalt kein Geld zum Einkauf weiterer digitaler Endgeräte für Schülerinnen und Schüler bereitgestellt. Ob es einen weiteren Digitalpakt geben wird, ist ebenso fraglich. Um eine 1:1-Ausstattung mit Tablets voranzutreiben und die Weiterentwicklung der Digitalisierung langfristig anzugehen, hat sich die Schule gemeinsam mit den Eltern auf elternfinanzierte Tabletklassen verständigt. Diese sollen in der Klassenstufe eingeführt werden. Hierbei besteht die Möglichkeit, das Endgerät über Sofortkauf oder Finanzierung zu erwerben, ein Leihgerät von der Schule zu erhalten oder ein bereits vorhandenes Gerät zu verwenden. Hier konnten sich die Eltern via Videokonferenz direkt mit der Firma austauschen, die die Beschaffung und Konfiguration der Geräte übernimmt.

Die digitale Transformation ist eine der großen Errungenschaften, Ansprüche und gleichzeitig Herausforderungen unserer Zeit. Das Brennglas der Coronakrise hat auch für den Bildungsbereich gleichermaßen Licht und Schatten der Möglichkeiten und Grenzen des Lebens und Lernens mit digitalen Medien und Geräten eindrücklich vor Augen geführt: Einerseits durch neue Formate des Lernens und der Zusammenarbeit sowie die nüchterne Tatsache, dass Schule auch in Zeiten der Pandemie stattfinden kann; andererseits durch das Fehlen „leibhaftiger“ Kontakte und durch Überforderung und Deprivation in vielfacher Hinsicht. An christlichen Schulen muss man sich die Frage stellen, wie eine bewusst christliche Lebenskultur und Lebenswelt angesichts der digitalen Transformation, oder kurz: „christliche Digitalität“ aussehen könnte. Somit ist hier die technische Ausstattung eine wichtige Grundvoraussetzung, die gewährleistet sein muss. Allerdings darf es sich darauf auch nicht beschränken. Eine Aufgabe, der sich das Evangelischen Schulwerk Baden und Württemberg und die Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit einem paritätisch mit Personen aus beiden Verbänden besetzten ökumenischen Thinktank in den letzten zwei Jahren gestellt haben und deren Ergebnisse nun in die Schulentwicklung an der Franz von Assisi-Schule einfließen werden.

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